In jedem Unternehmen – ob Handwerksbetrieb, Friseursalon, Agentur, Fotostudio oder Restaurant – spielt die richtige Pflege der sanitären Anlagen eine wichtige Rolle. Doch oft herrscht Unklarheit darüber, was in die Toilette darf und was nicht. Ein falsch entsorgtes Produkt belastet die Umwelt und kann die Rohrleitungen verstopfen. Hier erklären wir: Was darf ins Klo? Und was darf nicht ins Klo?
Was darf nicht in der Toilette entsorgt werden und warum?
Ganz egal ob im Betrieb oder im privaten Haushalt: Die meisten Menschen wissen, dass sie Zigarettenkippen, Katzenstreu und feste Gegenstände nicht ins Klo werfen sollten. Aber auch vermeintlich weiche oder flüssige Substanzen dürfen Sie nicht einfach im Klo runterspülen. Hier sind einige Beispiele für häufige Fehler, die im unternehmerischen oder häuslichen Umfeld passieren:
Feuchttücher und Kosmetiktücher: Auch wenn diese optisch herkömmlichem Toilettenpapier ähneln, lösen sie sich nicht ausreichend auf. Sie können Rohre blockieren und das ganze Abwassersystem beschädigen.
Hygieneartikel: Binden, Tampons oder Slipeinlagen sind in der Regel aus Materialien gefertigt, die sich nicht zersetzen und somit Verstopfungen verursachen.
Küchenabfälle und Essensreste: Gemüse-, Obst- und andere Speisereste können Rohre verstopfen und locken Schädlinge, zum Beispiel Ratten, an. Die Tiere folgen den Duftstoffen oft bis zur Quelle. Bei regelmäßiger Missachtung haben Sie gegebenenfalls ungebetenen Besuch im Betrieb.
Chemikalien: Farben, Lacke und Lösungsmittel vergiften das Wasser und die Kläranlagen können diesen Substanzen nicht restlos filtern. So gelangen Bestandteile unmittelbar in die Umwelt. Zudem beschädigen Chemikalien auch die Kläranlagen an sich.
Medikamente: Kläranlagen sind nicht darauf ausgelegt, alle Bestandteile von Medikamenten vollständig aus dem Abwasser zu filtern. Dadurch gelangen sie ins Grundwasser und in Flüsse, wo sie die Umwelt belasten und das Ökosystem beeinträchtigen.
Die Toilette ist ausschließlich für zwei Dinge gedacht: menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier gedacht. Alles andere gehört nicht hinein.
Überblick für die Praxis: Was nicht in die Toilette gehört
Abfall | Folge | Richtige Entsorgung |
Feuchttücher, auch „biologisch abbaubar“ | Verstopfung | Restmüll |
Taschentücher, Kosmetiktücher, Küchenrolle | Verstopfung | Restmüll |
Binden, Tampons, Slipeinlagen, Windeln | Verstopfung | Restmüll |
Wattepads, Wattestäbchen, Zahnseide | Verstopfung | Restmüll |
Kondome | Verstopfung | Restmüll |
Haare | Verstopfung | Restmüll |
Putzlappen und andere Textilien | Verstopfung | Restmüll |
Katzenstreu, Nagerstreu, Vogelsand | Verstopfung | Restmüll oder ggf. Biotonne |
Küchenabfälle, Lebensmittel | Verstopfung, Anlocken von Schädlingen | Restmüll oder ggf. Biotonne |
Öle und Fette | Verstopfung, Anlocken von Schädlingen | Restmüll oder Wertstoffhof |
Medikamente | Wasserverschmutzung, Gefahr für Mensch und Umwelt | Restmüll oder ggf. Apotheke |
Farben, Lacke, Lösungsmittel | Wasserverschmutzung, Gefahr für Mensch und Umwelt | Wertstoffhof, Schadstoffsammelstelle |
Zigarettenkippen | Wasserverschmutzung, Gefahr für Mensch und Umwelt und Verstopfung | Restmüll |
Liquids für E-Zigaretten | Wasserverschmutzung, Gefahr für Mensch und Umwelt | kleine Mengen im Restmüll, größere beim Wertstoffhof |
Kann man Küchenrolle als Toilettenpapier verwenden?
Küchenrolle als Ersatz für Toilettenpapier zu verwenden, ist keine gute Idee. Küchenpapier ist widerstandsfähiger als Toilettenpapier. Es löst sich im Wasser nicht ausreichend auf und kann somit leicht Rohrverstopfungen verursachen. Gleiches gilt für Taschentücher und Kosmetiktücher. Falls tatsächlich ein Mangel an Toilettenpapier besteht, sollten Sie Küchenrolle, Taschentücher oder Kosmetiktücher nach Gebrauch in einem separaten Mülleimer entsorgen.
Tipp
Kein Toilettenpapier mehr da?
Um zu vermeiden, dass Ihre Mitarbeiter in der Not auf „Alternativen“ zurückgreifen, sorgen Sie dafür, dass immer ausreichend Toilettenpapier vorhanden ist oder selbstständig schnell aufgefüllt werden kann. Lagern Sie das Toilettenpapier leicht zugänglich in der Nähe der sanitären Anlagen und vergewissern sich, dass alle im Team wissen, wo es zu finden ist.
Dürfen biologisch abbaubare Feuchttücher in die Toilette?
„Biologisch abbaubar“ klingt umweltfreundlich und suggeriert, dass Sie die Tücher herunterspülen können. Jedoch sind Feuchttücher in der Toilette grundsätzlich extrem problematisch.
- In der Theorie sind jene Tücher zwar kompostierbar – allerdings nur innerhalb eines sehr langen Zeitraums.
- In der kurzen Zeitspanne, die sie in Kanalisation und Kläranlage verbringen, zersetzen sie sich nicht vollständig.
- Die Folge: Verstopfte Rohre und Abwasser, das sich staut – im schlimmsten Fall innerhalb des eigenen Betriebs.
Daher: Auch biologisch abbaubare Feuchttücher gehören nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll.
Dürfen Öle und Fette in der Toilette entsorgt werden?
Ganz klar: Nein. Öle und Fette bilden Ablagerungen in der Kanalisation und verstopfen somit die Rohre. Fettablagerungen sind schwer zu entfernen und verursachen immense Kosten für Reinigung und Reparatur. Große Mengen Öle und Fette sollten Sie stattdessen in einem separaten Behälter sammeln und fachgerecht entsorgen, beispielsweise auf einem Wertstoffhof. Kleine Mengen können Sie im Hausmüll entsorgen.
Tipp
Sammelbehälter bereithalten
Wenn Sie regelmäßig mit Fetten und Ölen arbeiten, sei es mit Speiseölen in der Gastronomie oder mit technischen Ölen in Werkstätten, sorgen Sie dafür, dass ausreichend Sammelbehälter vorhanden sind und im Arbeitsprozess schnell für alle Kollegen zugänglich sind. Diese sollten zentral an einem Ort aufbewahrt werden. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die korrekte Entsorgung.
Dürfen Putzmittel und Wischwasser ins Klo?
Wischwasser mit milden Reinigungsmitteln können Sie bedenkenlos in die Toilette kippen. Aggressive Putzmittel, die Lauge, Säure, Chlor oder Lösungsmittel enthalten, dürfen Sie hingegen nicht per Spültaste entsorgen. Diese Flüssigkeiten müssen Sie bei Schadstoffsammelstellen abgeben.
- Ob Ihre Reiniger zum Sondermüll zählen, erkennen Sie an den Gefahrensymbolen auf der Verpackung, die mit einer roten Umrandung gekennzeichnet sind.
- Leere Verpackungen dürfen in die gelbe Tonne.
- Verpackungen mit Resten (auch geringe Mengen) sollten Sie beim Wertstoffhof abgeben.
4 Tipps für Ihren Betrieb
Damit die Toiletten in Ihrem Betrieb lange funktionsfähig bleiben und sie die Umwelt schonen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
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Mülleimer bereitstellen: Sorgen Sie dafür, dass in jeder Toilettenkabine ein Mülleimer verfügbar ist, damit die Mitarbeiter Hygieneartikel und andere Abfälle ordentlich entsorgen können. Und auch an anderen Stellen, an denen Müll anfällt, sollten entsprechende Tonnen für alle schnell erreichbar sein, beispielweise in der Betriebsküche.
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Hinweisschilder anbringen: Kurze und prägnante Hinweise darüber, was in die Toilette gehört und was nicht, können Missverständnisse vermeiden. Idealerweise bringen Sie die Schilder direkt in der Toilettenkabine an.
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Regelmäßige Wartung: Lassen Sie Ihre Abflüsse und Rohrleitungen regelmäßig durch Fachleute überprüfen, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
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Schulungen für Mitarbeiter: Informieren Sie Ihr Team über die richtige Entsorgung von Abfällen, speziell in den sanitären Anlagen. Klären Sie außerdem darüber auf, welche Folgen eine verstopfte Toilette oder verunreinigtes Abwasser für die Umwelt haben.
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Regelmäßige Reinigung garantieren: Für konstant saubere Sanitäranlagen sollten Sie einen Putzplan erstellen. Bei regelmäßiger Reinigung spült das Reinigungspersonal die Toilette mit sauberem Wasser durch.
- Für korrektes Verhalten auf dem Klo sorgen: Mit den wichtigsten Toilettenregeln zum Ausdrucken erinnern Sie Ihre Mitarbeiter daran, was sich auf dem stillen Örtchen gehört und was nicht.
Fazit: Kosten sparen und Umwelt schützen
Dinge, die Sie nicht in die Rohrleitung werfen, müssen Sie am Ende auch nicht wieder entfernen. Wenn Sie diese Regel im Arbeitsalltag befolgt, haben Sie auch keine Kosten für die Reparatur von Schäden und den Ärger, wenn die Betriebstoiletten nicht nutzbar sind.
Außerdem schützt die Nachhaltigkeit im Unternehmen die Umwelt und entlastet die Klärwerke. Denn selbst, wenn die eigene Toilettenspülung funktioniert: Fremdkörper in den Leitungen verursachen jedes Jahr große Kosten, weil sie Pumpen und Rohrleitungen beschädigen. Giftstoffe stören außerdem die biologische Reinigung der Kläranlagen. Die Folge sind zusätzliche Arbeitsschritte, die häufig mit einem hohen Energie- und Wasserverbrauch einhergehen.
Und letztendlich: Schadstoffe gelangen zu Teilen immer direkt in die Umwelt und ins Grundwasser. Darunter leiden Menschen, Pflanzen und Tiere. Es lohnt sich immer, zu überlegen, was in die Toilette gehört und was nicht.